Die Wohldenberger Landfrauen wandern auf dem „Grünen Band“

Die Wohldenberger Landfrauen wandern am „Grünen Band“

Mauer, Zaun und Stacheldraht prägten die innerdeutsche Grenze von 1945 bis 1990. Diese Grenze teilte nicht nur West- von Ostdeutschland, sondern trennte auch Nachbarn, Freunde und Familien. Der ehemalige Bundesgrenzschützer Lothar Engler hielt einen Vortrag als theoretischen Hintergrund für unsere einige Tage danach stattfindende Wanderung.

Wir trafen uns in Abbenrode (Sachsen-Anhalt), wo im wahrsten Sinne Geschichte lebendig wird. Ehemalige „Grenzer“ aus Ost und West sind heute Freunde und klären – wie Herr Engler – über die Schrecken der Grenze auf. Im „Grenzerkreis Abbenrode“ im nördlichen Vorharz kommen regelmäßig Männer aus Ost und West zusammen, die einst an der Grenze ihren Dienst taten.

Bei herrlichem Frühlingswetter starteten wir die ca. 8 km lange Wanderung auf dem „Grünen Band“. Herr Engler zeigte und erklärte uns den Verlauf der Grenze mit deren Anlagen, wie Wachtürmen und Bunkern. Immer wieder weist er uns auf Grenzsteine und -Pfosten hin. Die Natur hat sich vieles in den letzten 30 Jahren zurückerobert. Entlang des idyllischen Flusslaufs der Ecker, früher Grenze, genießen wir die schöne Natur. Eine „Jungborn-Anlage“ erinnerte an Deutschlands erste größte Naturheilanstalt.

Trotz vieler interessanter geschichtlicher Erläuterungen kam die Freude am Wandern in der Gemeinschaft nicht zu kurz. Es gab immer wieder Gelegenheiten für private Gespräche und regen Austausch, den wir so lange vermisst haben. Sich endlich wieder in einer größeren Gruppe treffen, Wiedersehen und miteinander Spaß haben.

Nach der Wanderung erwartete uns im Heimatmuseum in Abbenrode Kaffee und selbst gebackener Kuchen. Den Abschluss bildete ein Rundgang durch das Grenzmuseum. Die Landfrauen waren beeindruckt. So wird Geschichte wieder lebendig und gerät nicht in Vergessenheit.

Text: Hannelore Samblebe

Fotos: Lothar Engler