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Landfrauen unterwegs

Wohlauf in Gottes schöne Welt….

…hieß es bei den Damen des LFV Steinbrück, als sie ihre alljährliche Wanderfahrt begannen.

Mit einer netten Busfahrerin und ihrer Begleithündin fuhr eine geballte Frauenpower in die Südheide.

Das erste Ziel war das Erdölmuseum in Wietze., deren einstige Erdölfelder zu den ältesten der Welt gehörten. Vor den USA begann 1858 in Wietze die industrielle Erdölförderung.

Ein Rundgang  mit sachkundiger Führung veranschaulichte uns die Geschichte der Erdölgewinnung

und die enormen Veränderungen der bis dahin beschaulichen Region durch die Erdölindustrie.

Die historische Außenanlage mit vielen Relikten wie Bohr- und Fördereinrichtungen, nachgebautem Stollen und einen 44 m hohen Förderturm ließen die schwierigen Arbeitsbedingungen früherer Zeiten erahnen. Auch wenn 1963 die Erdölförderung eingestellt wurde, so haben sich bis heute deutliche Spuren von diesem Ölboom erhalten.

Nach einer kulinarischen Mittagspause erreichten wir das wunderschöne Naturschutzgebiet der Meißendorfer Teiche umgeben vom Bannetzer Moor. Die Deiche um den Hüttensee wurden 1967 erhöht und schufen damit einen wunderschönen Wanderweg in einer faszinierenden Seenplatte mit kleinen grünen Inseln, einem weiten Lebensraum für Flora und Fauna.

Eine Gruppe umrundete den  imposanten Hüttensee, mit seinen Schilfbändern an den Ufern, unzähligen Brutplätzen für die reiche Vogelwelt,  majestätisch schwimmenden Schwänen und vielen Graugänsen mit ihren Küken, ebenso ein idealer Lebensraum für eine Insektenvielfalt, besonders viele Schmetterlings- und Libellenarten. Immer wieder luden Bänke zum Verweilen ein, um aus verschiedenen Blickwinkeln diese wilde weite Wasserwelt zu beobachten.

Idyllische Waldwege führten uns direkt zum Herrenhaus von Gut Sunder, auch umgeben von kleinen Teichen und zur Zeit noch von blühenden Rhododendren und Maiglöckchen.

Dieses Gut entstand durch Baltasar Klammer im 16. Jhdt. durch Verlegung seiner Hofstelle in die Nähe seiner Ländereien. Durch dieses Absondern vom Dorf entstand der Name Sunder (sonder – sunder).

Im 18. Jhdt. erwarb Familie von Schrader das Gut und gründete Ende des 19. Jhdt. eine ausgedehnte Teichwirtschaft. Durch Kanalisierung der Meiße wurden 51 Teiche angelegt. Mit 10 000 Karpfeneiern begann die größte Fischzucht Norddeutschlands bis in die 1960/70er Jahre. Ein Jahrzehnt später erwarb die NABU diese Wasserwirtschaft, renaturierte die Meiße und sicherte somit die Feuchtgebiete für eine sich entwickelnde Artenvielfalt.

Eine gemütliche Kaffeerunde im Herrenhaus, dem schönsten Profanhaus der Heide, war ein harmonischer Ausklang im Einklang mit Gottes schöner Natur.