Radel-Saison eröffnet

Immer Freitag vor Pfingsten wird die Radel-Saison eröffnet – und das inzwischen schon seit über 30 Jahren.


Gewohnt sind es die Wohldenberger Landfrauen mit typischem Landfrauenwetter zu radeln – Sonne -Sonne -Sonne.
Zu Beginn sah es nicht danach aus – aber – Punkt 9.00 Uhr hatte Petrus ein Einsehen und stellte den Regenhahn ab. Mit viel Gegenwind und etwas düsteren Wolken ging es auf die Tour.
In Ottbergen wurde eine Besichtigung mit Führung durch den Klostergarten und der Klosterkirche angeboten. Der Klostergarten in Ottbergen steht unter Denkmalschutz. Zu verdanken ist das dem Verein „Ottberger Klostergarten“. Seit Ende 2024 hat die Mondsichelmadonna aus der St. Bernwardskirche Hildesheim im Eingangsbereich der Klosterkirche Ottbergen eine neue Heimat gefunden. Die Damen waren sehr beeindruckt von dem Bau der Kirche. Vielen Damen war es nicht bekannt, dass es dort in Ottbergen ein Kloster gibt, welches von Patres bewohnt und bewirtschaftet wird. Im Kloster Ottbergen leben seit 2012 vier polnische Minoriten, eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche.


Anschließend wurde der Kapellenberg besucht mit wunderbarem Ausblick auf Hildesheim und Umgebung – bei herrlichem Sonnenschein.
Die heutige Kreuzbergkapelle stammt aus dem Jahr 1726. Die neuromanische Vorhalle mit dem Kanzelanbau an der Ost- und dem 25 m hohen Turm an der Westseite wurde 1905 durch Christoph Hehl hinzugefügt. Die vierzehn Kreuzwegstationen an der Allee, die vom Fuß des Berges zur Kapelle führt, wurden in den 1950er Jahren neugestaltet. Eine Lourdes-Grotte befindet sich etwas unterhalb der Kreuzbergkapelle, am Rand des Prozessionsweges. Sie wurde 1911 vom Hildesheimer Zahnarzt Alexander Schreiber (1858–1925) erbaut; nach mündlicher Überlieferung als Sühne, nachdem eine Patientin nicht mehr aus der Narkose erwacht war.


Weiter führte der Weg über Wendhausen, Heinde, Domäne Marienburg bis hin nach Söhre zur Wassermühle. Auf einem etwas verborgenen Grundstück befindet sich die ehemalige Wassermühle, wo heute Eulen und Turmfalken nisten.


Von der wechselvollen Geschichte des ehemaligen Handwerksbetriebes, der zeitweise über ein Sägewerk, einen Kolonialwarenladen und weitere Bereiche verfügte, ist heute noch ein Mühlengebäude ohne Mahlwerk mit einem Wasserrad vorhanden. Umgeben ist die alte Wassermühle von einer Streuobstwiese mit 60 gepflanzten Bäumen alter Obstsorten und Wild- Obstgehölzen sowie zwei naturbelassenen Teichen. Der NABU hat zwei Stationen auf dem Gelände —- Wildbienen und die beiden Teiche werden von ihm betreut.
Das Ehepaar Timpe empfing die Landfrauen sehr herzlich, brachte die Geschichte dieser alten Mühle interessant näher, und die Hausherrin verwöhnte die Damen mit selbstgebackenen Torten auf dem alten, urig anmutenden Mühlenboden.


Eine absolut gelungene Radtour – durchaus weiter zu empfehlen!