Wohldenberger Landfrauen „on tour“ in Richtung Barbecke und Lengede
Im Sommer machen sich die Landfrauen 1x monatlich zu einer gemeinsamen Radtour auf den Weg, um in der näheren Umgebung Interessantes und Neues zu erkunden.
Im Juli starteten 15 Radlerinnen in Richtung Barbecke.
Dort angekommen wurden sie bereits von Frau Markwort auf dem landwirtschaftlichen Gelände herzlich willkommen geheißen. Die Familie Markwort baut seit 2019 8 ha Möhren auf ihren Flächen an. Für diese neue „Schiene“ wurde seinerzeit eine neue isolierte Halle gebaut. Die geernteten Möhren werden dort nach der Ernte in große Holzkisten sortiert und gekühlt gelagert, sodass bis ins Frühjahr die Supermärkte mit diesem regionalen Gemüse beliefert werden können.
Eine sehr aufwendige Ernte, die teilweise mit viel Handarbeit verbunden ist. Die Ware findet in ca. 80 Märkten des Bezirkes BS, WOB, SZ, GS, Innerstetal ihre Abnehmer und Verbraucher – auch im EDEKA-Markt Baddeckenstedt – unter dem Namen Fuhsetal-Gemüse. Nach einer Feldbesichtigung lud die Familie Markwort die Landfrauen zu selbst gebackenem Kuchen und Kaffee ein. Dabei fand ein sehr angeregter Gedankenaustausch statt. Die Landfrauen bedankten sich ganz herzlich, dass sich die Familienmitglieder die Zeit nahmen, um die Frauen ausführlich zu informieren.
Motto der Familie: Zur Qualität eines Lebensmittels gehört mehr als nur Geschmack und Aussehen.
Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind da nur zwei Punkte, auf die besonders Wert gelegt wird. Ein gesunder Boden ist das Grundgerüst für den Gemüseanbau.
Weiter ging die Tour nach Lengede in das Museum „Das Wunder von Lengede“. Ein ehrenamtliches Mitglied des Museums, Herr Frank Tessarzik, übernahm die Führung. Sehr eindrucksvoll und emotional konnte er den Damen das Geschehen und die Dramatik des sich damals im Oktober 1963 ereigneten Grubenunglücks schildern und fesseln. Er erzählte die Geschichte um die dramatische Rettungsaktion von 11 Kumpeln, die nach einem Grubenunglück und 14 Tagen völliger Dunkelheit in der Tiefe wieder das Tageslicht erblickten. Verdankt haben die Überlebenden Ihre Rettung einem Steiger, durch dessen Hartnäckigkeit eine letzte Bohrung vorgenommen wurde, obwohl das zuständige Bohrgerät bereits abtransportiert worden war und parallel in der Kirche ein Trauergottesdienst stattfand. Von 129 Bergleuten der Mittagschicht, die sich zum Zeitpunkt des Bergbau-Unglücks unter Tage befanden, kamen 29 ums Leben. Zu der Katastrophe kam es als der zur Grube gehörende Klärteich 12 einbrach und ca. 475.000 Kubikmeter Wasser und Schlamm in die Grube Mathilde strömten. Die gesamte Grube wurde von der 100-m-Sohle bis zur 60-m-Sohle überflutet. Die Ausstellungen zeigten alte Werkzeuge, Fotos und Berichte, die die Ereignisse lebendig machten. Eine sehr interessante und sehenswerte Ausstellung – eine Besichtigung ist unbedingt zu empfehlen.
Die Frauen starteten ihre Heimfahrt unter dem Eindruck der doch sehr unterschiedlichen Besichtigungsorte. Ablenkung wurde am Salzgitter See geboten bei einem kurzen Stopp an der Wasserski-Anlage bei Eiskaffee und Softgetränken.